Umbruch – Leitmilch Teil 2

Wehrhafte Kuh

Ausstellung  9. bis 26. 10. 2017

Projekt  von Burgi Michenthaler

präsentiert außen am alten Wehrturm Stift Gurk

Hemmaweg 6

Gurk

 

im öffentlichen Raum jederzeit sichtbar


Projektbeschreibung


Wehrhafte Kuh am Wehrturm Stift Gurk:

 

„Diese Kuh“ ist wehrhaft, zumindest mit Hörnern im öffentlichen Raum am Wehrturm. Sie steht mit einem Portrait in emotionaler Kippposition, von zuerst freundlich dann plötzlich aggressiv, am Endpunkt eines Großprojekts. (Metaphorisch gedacht ist das auch als ein subtextueller Hinweis zu verstehen wie schnell eine Situation kippen kann).

 

Bislang zeigte ich  unter dem Titel Lichtmilch 54 Kühe am Wehrturm samt Namen, was wohl Massentierhaltung ausschließt. Es ging dabei auch um Ökologie, Wirtschaft und ethisch-religiöse Beziehungen zwischen Mensch und Tier.

Was die Kirche anbelangt, gibt es hier ein historisches Erbe von Einstellungen zu verwalten, das nicht immer von  der besten Beziehung zwischen Tier und Mensch zeugt.

Der alttestamentarische Text „Macht euch die Erde untertan“ versprach Anfangs nicht unbedingt reibungslose ökologische Korrelationen. Aber vielleicht handelt es sich dabei nur um eine Fehlinterpretation sollte diese verhängnisvolle Textstelle laut Papst Franziskus doch mit dem oft nicht eingelösten Auftrag des Menschen von „hüten und behüten“ von Natur im Allgemeinen in Zusammenhang stehen.

 

Ob die bereits gekippte TTIP die endgültige Katastrophe eingeläutet hätte, weiß ich nicht, zu komplex sind  die Vorgänge der globalen Weltwirtschaft. Sicher ist aber, dass eine grausame Art von Schlachtung (illegales Schächten) in unseren Breiten immer mehr Usus wird. Ob das mit einer allgemeinen beobachtbaren Zunahme von Grausamkeit in unserer Gesellschaft zu tun hat möchte ich vorerst nur vermuten. Denn auch in Europa gab und gibt es leider immer noch Traditionen. In Spanien gab es z.B. im November  ein Volksfest,  „Toro Jubilo“ im Zuge dessen ein Stier anfangend von den Hörnern mit großem Gejohle der Menschenmasse verbrannt wird, 45 Minuten soll sein Leiden andauern. Dies alles steht jedenfalls im krassen Gegensatz zu einer christlichen Position dem Tier gegenüber wie sie beim Kirchenlehrer Franziskus gedacht wurde.

 

Meine Diagnose als Künstlerin und Philosophin:

Heute in unserer durch und durch rationalisierten und technisierten Welt gibt es wohl  jedem Roboter oder maschinellem Konstrukt gegenüber mehr Empathie zu verzeichnen als  gegenüber einem echten lebendigen, leidensfähigem Wesen .

 

Mag. Burgi Michenthaler

 

  

Was mein Projekt Lichtmilch Teil 1 anbelangt das im vorangegangenem Jahr nicht zuletzt aufgrund eines komplett eingebrochenen Milchpreises  traurige Aktualität hatte nur noch das eine:Eine normale Milchkuh die locker eine Lebenserwartung von 20 Jahren hätte, wird in hochtechnisierter Massentierhaltung als Hochleistungskuh selbst zum „Melkroboter“ und endet nach meist schon nach  4 Jahren erst im Burn out dann beim Schlachter. Nähere Details nachzulesen in der ZEIT  16. Juni (die Melkmaschine).

 

 

 

 


Künstler/innen


Burgi Michenthaler


Veranstaltungsort


Am Alten Wehrturm Stift Gurk    

Hemmaweg 6, Gurk

 

Öffnungszeiten:

Keine bestimmten, da das Werk  im öffentlichem Raum jederzeit sichtbar ist.