Thomas Riess


Text


Zu den Porträt der Serie „lost faces“ Thomas Riess zeigt in seinem Projekt „lost faces“ eine Serie von 150 x 150 cm große Porträts obdach- und mittelloser Menschen verschiedener Metropolen der Welt. Dabei wählt er jeweils zwei Persönlichkeiten einer Großstadt aus, und lässt diese zu Stellvertretern einer Randgruppe marginaler gesellschaftlicher Bedeutung werden. Riess löst diese Menschen aus ihrer ursprünglichen, von uns als unschön und abstoßend empfundenen Abseitssituation und stellt sie in einen vollkommen anderen visuellen sowie örtlichen Kontext. Durch den bewussten Verzicht einer populistisch-klischeehaften Darstellung will Riess die Persönlichkeit mehr in den Vordergrund rücken als ihre gegenwärtige Lebenssituation und sie aus dem wenig wahrgenommenen Dasein holen. Für den Betrachter mögen die Werke dadurch auf den ersten Blick vielleicht verwirrend wirken, steht er doch Porträts von interessanten, ausdrucksstarken Persönlichkeiten unseres täglichen Lebens gegenüber, die kaum vermuten lassen, dass es sich um Abbildungen von Menschen einer von der Mehrheit der urbanen Bevölkerung ungern gesehenen gesellschaftlichen Randgruppe handelt. Thomas Riess verwendet als ungewöhnliches Malmedium den Korrekturbandroller (TippEx). Er funktioniert jedoch dessen Löschfunktion ins Gegenteilige um, indem er durch gezielt aneinandergereihtes Aufrollen des Korrekturbandes auf eine schwarzgrundierte Leinwand das Konterfei der Protagonisten entstehen lässt und so Menschen sichtbar macht, die sonst gerne aus dem makellosen Bild des urbanen Raumes „gelöscht“ werden.

 

www.thomasriess.com


Werke



Projekt bei kopf.head.glava


AHEAD of the Game

AHEAD of the Game bedeutet: "Einen Schritt voraus sein"  und ist die Gruppenausstellung des Kunstverein Kärntens zum Projekt kopf.head.glava. Gedanken zur gesellschaftlichen Konstruktion, zwischen menschlichen Beziehungen und der Rolle, welche Systeme in unseren Interaktionen und Entscheidungsfindungen spielen.

Diese Ausstellung zum Thema „Kopf" wurde in ganz Österreich ausgeschrieben und von drei namhaften KuratorInnen aus Österreich und Slowenien juriert.

Aus 122 Einreichungen hat Jurymitglied Dr. Renée Gadsden nun eine Ausstellung mit dem Titel „AHEAD of the Game" kuratiert, an der  25 künstlerische Positionen beteiligt sind.

 

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