Helmut  Machhammer


Biografie


wurde 1962 in Kalwang geboren und studierte an der Akademie der Bildenden Künste bei Prof. Joannis Avradimis. Neben anderen Auszeichnungen erhielt er 1986 den Theodor Körner Preis und 2002 den Förderpreis des Landes Kärnten für Bildende Kunst. Zahlreiche Projekte und Ausstellungen im In- und Ausland bestimmen seine künstlerische Biografie. Der Künstler lebt heute abwechselnd

in Völkermarkt, im Krastal und in Wien.

”Innen - Aussen”

Flächigkeit als Element zur Konstruktion der Figur ist für Helmut Machhammer seit den 1990er Jahren zum Ausgangspunkt seiner formalen Überlegungen geworden. Seine Skulpturen aus der Werkserie ”purzeln” wurden bestimmt durch plane Raumflächen, ihre Form wurde durch Herausschneiden und -bohren des Marmors gewonnen. Das Kippen, Drehen oder Purzeln der Figur funktionierte über diese Flächen, die je nach Ausrichtung des Figurenblocks eine neue Standfläche und damit auch Interpretation erhalten konnten. Darüber hinaus kontrastierten die Purzelfiguren durch ihr mobiles Prinzip die Statik einer massiven Skulptur.

Das Tangieren der Flächen, das mathematische Konstruieren einer Form aus dem geschlossenen Block ist eines der Charakteristika von Helmut Machhammer und bestimmt auch die Arbeit, die während des Symposions 2007 entstanden ist. Der Purzel als sitzende Figur scheint verschwunden, sichtbar sind geschnittene Oberflächen, die beim Aufeinandertreffen schmale Grate und Stege bilden. Diese werden durch die Bearbeitung des Künstlers zusätzlich akzentuiert. Dazu verlaufen die in den Stein getriebenen Bohrungen parallel oder in einer bewussten Winkelüberschneidung zur Außenfläche. Der interaktive Prozess der Skulpturen aus der Werkserie ”purzeln”, der bislang für das Verständnis der Arbeiten Helmut Machhammers entscheidende Hinweise lieferte, weicht einem Experimentieren mit der Form der Figur als solches.

Ihre ablesbare und für den Betrachter nachvollziehbare Form wird sekundär und tritt hinter ein Spiel mit Außenflächen und Hohlräumen zurück. Umschloss in der Serie ”purzeln” die Figur den Raum in der Skulptur, so ist sie jetzt durch Flächen eingeschlossen und entfaltet sich im Inneren des Steins. D.h. während die Figur davor den Raum erst definierte, so bildet nun der hohle Raum selbst die Form einer in sich zusammengekauerten Figur. Das Arbeiten mit dem Kernbohrgerät an den schmalen Graten ist schwierig, ebenso die rechnerische Umkehrung der Figur in den Innenraum der Skulptur. Die stabförmigen Bohrkerne geben nach dem Herausbrechen das Innere des Steins frei und forcieren die Lesbarkeit des vom Künstler intendierten ”Inside -Out”, da es ihre Negativräume sind, die die Figur formen. Einige formale Überlegungen aus der Serie ”purzeln” werden weitergeführt und lassen die Skulptur trotz veränderter Form als Teil dieser Serie erscheinen. Dies betrifft vor allem Helmut Machhammers grundsätzliche Auffassung, eine Figur nicht als klassische Stele zu formen, sondern mittels einer Bewegung und Verschränkung ihrer Körperteile. Seine Aufforderung zur Veränderung des Standpunktes eröffnet neue Sichtweisen und Einblicke in und auf den Stein. 


Werke



Projekt bei kopf.head.glava


Kopfankopf in der Herzogburg St. Veit



Bildhauer-Symposion im Goethepark