Die Frau als Künstlerin und ihr Stellenwert im Kunstbereich, ein “körperüberschreitendes” Experiment, das Auflösen der eigenen Komfortzone, kurzzeitiges Einwirken in den schützenden Privat/Intimbereich als sichtbares Zeichen einer gesellschaftlich-kulturellen Haltung. Sicht- und erkennbar durch das mit langem Haar bedeckte Hinterhaupt, ungeschützt, sie sieht nicht, was hinter ihr und mit ihr geschieht, es gibt kein Gesicht dazu, nur eine Ahnung, keine sichtbare Regung.
Der Mann im Kunstbereich, etabliert, ein Künstler, ein Museumsdirektor, ein Galerist, ein Kulturjournalist, tbc., sichtbar durch seine Hand und Teil des Unterarmes, ein Teil des Ganzen, in seiner Bewegung in einem strikt vorgegebenen Radius uneingeschränkt. Das Verharren seiner Hand (auf unmittelbare Aufforderung, der Künstlerin, ihr an das Hinterhaupt zu fassen), die Position und Verhalten der Finger sollen/könnten Auskunft über die Haltung desjenigen zu einer/der Künstlerin verraten (schützend, aggressiv, fordernd, aufbauend,....).
Die Hand-Haltung entsteht im Affekt, der Protagonist wird erst im letzten Moment, quasi vor Abdrücken des Selbstauslösers auf seine Aufgabe hingewiesen und zur Überschreitung der Privatzone aufgefordert. Wie geht er damit um, was drückt er aus. Es entstand eine Reihe von Selbstportraits (Hinterhaupt) mittels Selbstauslöser.
AHEAD of the Game bedeutet: "Einen Schritt voraus sein" und ist die Gruppenausstellung des Kunstverein Kärntens zum Projekt kopf.head.glava. Gedanken zur gesellschaftlichen Konstruktion, zwischen menschlichen Beziehungen und der Rolle, welche Systeme in unseren Interaktionen und Entscheidungsfindungen spielen.
Diese Ausstellung zum Thema „Kopf" wurde in ganz Österreich ausgeschrieben und von drei namhaften KuratorInnen aus Österreich und Slowenien juriert.
Aus 122 Einreichungen hat Jurymitglied Dr. Renée Gadsden nun eine Ausstellung mit dem Titel „AHEAD of the Game" kuratiert, an der 25 künstlerische Positionen beteiligt sind.