ES IST DOCH DER KOPF – DER SCHÄDEL – DAS HAUPT” war ein stehender Satz des Künstlers Walter Pichler anlässlich eines Telefongesprächs, welches mein Sohn Serge bei einem Zusammentreffen mit Walter Pichler am 21. Mai 2010 im Café Engländer auf den Weg gebracht hat.
Sinngemäß meinte er, dass der Kopf – Schädel Hauptmotiv neben Torso – Rumpf und beweglicher Figur sei. Also das Kopfmotiv, welches auch in meiner Arbeit wesentlich und bestimmend ist.
Ich behauptete, dass selbst Friedrich Kieslers “Endless House”eine Art Kopfhöhle sei, worauf Walter Pichler etwas schwankend meinte, eine “schlafende Muse” à la Constantin Brancusi komme ihm zwingender in den Sinn. Trotzdem – es ist doch der Kopf.
Auch Alberto Giacomettis Erkenntnis: “Letztendlich ist es der Blick, welcher den lebenden Kopf vom Schädel, dem Totenkopf unterscheidet. Das Volumen ist identisch, doch ist er blicklos, totes Licht.”
“Dein Sohn ist ein guter Kopf, er ist in Ordnung, also Wukounig, bleib unnervös” sagte Walter Pichler. Auch denke er an die von Bildhauer Plastiker Joseph Beuys 1976 in Venedig gezeigte Straßenbahnhaltestelle, ein Skulpturambiente mit aufgesetztem Kopf.
Kopflos gnadenlos, kopflos senkrecht kopfüber, Hals über Kopf, sozusagen “Schwerkraft ohne Gnade”, nur Kopflast sagte Walter Pichler. Trotzdem – und es war doch der Kopf.
Auch mein Kopf wollte hoch hinaus.
AHEAD of the Game bedeutet: "Einen Schritt voraus sein" und ist die Gruppenausstellung des Kunstverein Kärntens zum Projekt kopf.head.glava. Gedanken zur gesellschaftlichen Konstruktion, zwischen menschlichen Beziehungen und der Rolle, welche Systeme in unseren Interaktionen und Entscheidungsfindungen spielen.
Diese Ausstellung zum Thema „Kopf" wurde in ganz Österreich ausgeschrieben und von drei namhaften KuratorInnen aus Österreich und Slowenien juriert.
Aus 122 Einreichungen hat Jurymitglied Dr. Renée Gadsden nun eine Ausstellung mit dem Titel „AHEAD of the Game" kuratiert, an der 25 künstlerische Positionen beteiligt sind.